Pekinese

Der gemütlicher kleine Löwenhund

Pekinesen liegt im Garten

Alles im Überblick

Pekinesen sehen mit ihrer Löwenmähne willensstark und mutig aus. Und tatsächlich beschreibt diese Kombination den kleinen Gesellschaftshund ziemlich gut.
Ihre Herkunft – den chinesischen Palästen – stecken ihnen noch immer in den Genen. So handelt es sich bei den Pekinesen um Hunde, die sich gerne verwöhnen lassen und im Mittelpunkt stehen.

Geschichte und Herkunft des Pekinesen

Pekinesen sind chinesische Adels- beziehungsweise Palasthunde. Darstellungen zufolge gibt es die kaiserlichen Mitbewohner schon seit mehr als 2000 Jahren.
Darüber, warum der Pekinese den Beinamen „Löwenhund“ erhielt, sind verschiedene Theorien bekannt:

  1. Der Pekinese soll mit dem buddhistischen Wächterlöwen einige Ähnlichkeiten aufweisen.
  2. Pekinesen sollen eine Kreuzung als Löwen und Affen sein.
  3. Ausschlaggebend ist das dichte, löwenartige Langhaarfell.

Da die Chinesen die Pekinesen weder verschenkten noch zum Verkauf anboten, hatten sie bezüglich ihrer Palasthunde das Zucht- und Haltungsmonopol.
Die royalen Löwenhunde gelangten also auf Umwegen in den Rest der Welt, nämlich im Zuge des Zweiten Opiumkrieges, als ein kleiner Bestand an Pekinesen gestohlen worden war.
Das war der Startschuss für den Pekinesen, der von da ab stetig an Erfolg gewann:

  • Erste Ausstellung 1864.
  • 1898 Anerkennung durch den Kennel Club.
  • 1900 Ankunft in Deutschland an. Die Engländer haben in puncto Zucht aber immer noch eine Vorreiterposition.
  • 1966 Anerkennung durch den FCI.

Übrigens: Extreme Rassemerkmale, die zu körperlichen Beschwerden führen (kurzer Fang, große Augen, üppiges Fell etc.), gelten heutzutage als schwere Fehler (Qualzucht Debatte), weshalb eine Zucht mit diesen Tieren lau FCI-Rassestandard seit 2009/2010 ausgeschlossen ist.

Wie halte ich einen Pekinesen?

Pekinesen sind ausgeglichen, freundlich und loyal. Doch obwohl sie familienfreundliche Eigenschaften haben, fühlt sich diese Rasse in der Nähe von Kleinkindern nicht so wohl. Falls Kinder vorhanden sind, sollten sie schon etwas älter sein, um ein gewisses Verständnis für die Hunde aufzubringen und ihre Bedürfnisse zu respektieren.
Allerdings sind Pekinesen dafür bekannt, dass sie sich an eine Einzelperson binden und gegenüber anderen mit Eifersucht reagieren können.
Durch Kinder verursachte Hektik ist ebenfalls ein Aspekt, der den kleinen Löwen nicht so gut gefällt.
Ob sich dein Pekinese für die Familienhaltung eignet, hängt schlussendlich also von seinem individuellen Charakter und von dem Verhalten deiner Kinder ab.
Aufgrund der kompakten Maße ist der Wohnort prinzipiell egal. Die Minihunde brauchen keinen großen Garten und können sich auch mit einer Etagenwohnung arrangieren

Wichtig beim Kauf eines Pekinesen

Die jährlichen Würfe reinrassiger Pekinesen innerhalb Deutschlands lassen sich an einer Hand abzählen. Aufgrund dessen, dass die Hunde so selten sind, können die Verkäufer horrende Summen verlangen (bis zu 2.500 Euro für einen reinrassigen Hund).
Hinweis: Wenn du ein günstiges Angebot im Internet findest, könnte es sich um einen Mischling handeln, der Hund könnte an einer tödlichen Krankheit leiden oder ein illegaler Zuchthund aus osteuropäischen Ländern sein.
Da Pekinesen unter rassebedingten Krankheiten leiden können, solltest du bei den körperlichen Merkmalen sehr wachsam sein:

  • Keine flache Schnauze, keine auffälligen Atemgeräusche
  • Keine großen Augen
  • Keine Einschränkungen beim Laufen
  • Kein zu volles Haar

Während du diese Kriterien bei einem ausgewachsenen Hund leicht überprüfen kannst, ist die körperliche Entwicklung bei einem Welpen noch nicht abzusehen. Falls du einen Welpen kaufst, solltest du dich deshalb über den Gesundheitszustand und das Erscheinungsbild der Eltern informieren.
Außerdem wäre es gut, wenn der Züchter die Zuchttauglichkeitsuntersuchung belegen und die Vereinszugehörigkeit (zum Deutschen Pekingesen-Club von 1987 e.V.) nachweisen kann. Ein seriöser Züchter zeichnet sich ferner dadurch aus, dass die Welpen früh sozialisiert werden und die medizinische Grundversorgung gewährleistet ist.

Erscheinungsbild Pekinese

Pekinesen sind stämmig und kompakt. Deshalb bringen sie meist ein höheres Gewicht auf die Waage, als es bei anderen Rassen mit der gleichen Widerristhöhe üblich ist.
Besonders prägnant ist der große Kopf, der ein auffallend flaches Profil und einen markanten Unterkieferknochen hat.
Die großen, hervorstehenden Augen sind ebenfalls sehr dominant.
Zusätzlich haben Pekinesen ein löwenartiges, dichtes Langhaarfell. Laut Rassestandard sind (abgesehen von Lerber und Albino) alle Farben, Farbkombinationen und Zeichnungen erlaubt.
Die Maske, also die Bereiche der Nase, Lidränder und Lefzen, ist bei reinrassigen Pekinesen in der Regel schwarz.

Das musst du bei der Welpenerziehung beachten

Der Pekinese ist selbstbewusst, mutig und hat eine eigenwillige Persönlichkeit. Es kann also sein, dass der draufgängerische Zwerg von dir zurechtgewiesen werden muss.
Aufgrund seiner guten Auffassungsgabe kann er die gewünschten Verhaltensmuster aber schnell erlernen.
Generell ist der Pekinese kein Rassehund, der zwingend einen erfahrenen Halter braucht. Sofern der Halter ambitioniert ist und sich mit den rassetypischen Eigenschaften beschäftigt, kann er die Erziehung gut bewältigen, auch wenn er in puncto Hund noch unerfahren ist.
Damit der kleine Gebrauchshund kein unerwünschtes Verhalten (wie übermäßiges Gebell) zeigt, braucht er Impulskontroll- und Ruheübungen so wie einen klaren Zuständigkeitsbereich. Der Hundehalter muss seinem Vierbeiner also seine hierarchische Überlegenheit vermitteln können.
Die Hundeschule kann eine gute Anlaufstelle für Fragen und eine sinnvolle Ergänzung zum häuslichen Training sein, weil der Pekinese dort auch auf Artgenossen trifft.

Aktivitätslevel des Pekinesen

Der Pekinese ist ein gemütlicher Rassehund, der sich für körperliche Anstrengung nicht so sehr begeistern kann.
Da Pekinesen aufgrund des gedrungenen Körperbaus nicht so leistungsstark sind und durch ihre Kurzschnäuzigkeit unter erschwerten Atembedingungen leiden, sollte das Belastungsniveau gemäßigt sein.
Kleine Spaziergänge (je 10 bis 15 Minuten) und kurze Sporteinheiten sind aber nicht schädlich und werden gerne angenommen.
Geschicklichkeitsspiele und kognitive Herausforderungen sind eine Möglichkeit, den Pekinesen mental zu stimulieren.

Gesundheit und Pflege des Pekinesen

Da der Pekinese in der Vergangenheit überzüchtet wurde, ist es immer noch möglich, dass es zu einer Vielzahl rassetypischer Krankheiten kommt:
Brachycephales Atemnotsyndrom: Durch die Deformierung des Schädels, insbesondere der Nase, kann es zu Atemproblemen kommen. Bei sommerlicher Hitze können die Hunde ihre Körpertemperatur nur schlecht regulieren und überhitzen daher schnell.
Augenentzündungen: Pekinesen haben häufig große Augen und zu viele beziehungsweise falsch positionierte Wimpern. Deshalb haben sie eine erhöhte Anfälligkeit für starken Tränenausfluss und entzündliche Augenreizungen.
Bandscheibenvorfälle: Bandscheibenvorfälle können jeden Hund betreffen. Aufgrund der ungünstigen Rücken-Bein-Proportionen sind Pekinesen aber besonders anfällig dafür.
Ellenbogenluxation: Manche Pekinesen leiden unter genetisch bedingten Gelenkproblemen.
Einige Pekinesen haben außerdem zu langes Fell. Dieses kann nicht nur einen negativen Einfluss auf die Bewegungsfreiheit haben, sondern auch aufwändig in der Pflege sein. Während andere Hunde nur während des Fellwechsels gebürstet werden müssen, kommt die Pflegeroutine ganzjährig auf dich als Pekinesenhalter zu. Anderenfalls bleiben Verunreinigungen haften und es kann zur Knötchenbildung kommen.
Tipp: Bürste den Hund auch mal gegen die Wuchsrichtung der Haare (gegen den Strich), um nicht nur das Deckhaar zu erreichen, sondern auch ans Unterfell zu kommen.
Da die Pekinesen mit ihrem Löwenfell schnell unter der Sonne leiden, freuen sie sich im Sommer über einen Kurzhaarschnitt.
Hinweis: Weil die Pekinesen auch Haare zwischen den Zehen haben, solltest du das Fell an den Pfoten ebenfalls entfernen.
Zudem ist es für diese Rasse wichtig, dass sie sich jederzeit in den Schatten oder einen gekühlten Raum zurückziehen kann.

Pekinese liegt entspannt

Ist der Pekinese für mich geeignet?

Der Pekinese ist ein idealer Stadthund, weil er zum Glücklichsein weder einen Garten noch lange Wanderrouten braucht.
Pekinesen sind so veranlagt, dass sie sich körperlich nicht verausgaben können. Eine sportliche Haltungsform (Beispiel: Joggen, Wandern, Leistungssport) scheidet also aus.
Dafür kommen die kleinen Löwen prima mit gemütlichen Singles oder rüstigen Rentnern aus. Ob es sich dabei um einen Anfänger oder Hundeprofi handelt, ist nicht entscheidend, solange der Hundehalter die Führungsrolle klar verkörpern kann.
Die Tatsache, dass Pekinesen gerne im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen und empfindlich auf Hektik reagieren können, schließt die Familienhaltung zwar nicht aus. Sie zwingt den Halter aber dazu, seinem Hund einen Gewöhnungsprozess zu ermöglichen und in puncto Erziehung genau hinzusehen.

Pekinese start nach oben

Interessantes und Wissenswertes über den Pekinesen

Weitere erstaunliche Fakten über den chinesischen Löwenhund:

  1. Der kompakte Pekinese ist zwar ein Gesellschaftshund. Trotzdem hat er auch einen Wachinstinkt und kündigt mit seinem Gebell Besucher oder Fremde an. In den weit ausgeschnittenen Ärmeln der antiken, chinesischen Adelskleider versteckt, setzte man den kleinen Beschützer als lebendige Alarmanlage ein.
  2. Ein Pekinese mit dem Namen Sun Yat-sen gehörte bei dem Schiffsunglück der RMS Titanic 1912 zu den Überlebenden.

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