Futterbeutel für Hundeleckerlies

Anleitung zum Selbernähen

Futterbeutel

Inhalt - Alles im Überblick

Die Hundeleckerlis fliegen lose in deiner Jackentasche herum? Ein hygienischer Futterbeutel für Hunde wäre da doch gar nicht schlecht! Kein Problem: Mit wenigen Handgriffen stellst du deinen eigenen Futterbeutel her.
Wir zeigen dir, wie’s geht!

Benötigtes Handwerkszubehör und Material für den Futterbeutel

Diese Grundausstattung wird gebraucht:

  • Nähmaschine/manuelles Nähset
  • Stecknadeln
  • Sicherheitsnadel
  • MaßbandStift
  • Schere
  • Kordel
  • Stoff
  • Gurtband
  • Nähgarn
  • Karabiner
  • Kordelstopper
  • eventuell: Nahttrenner und Feuerzeug
Futterbeutel

Hundeleckerlies hygienisch verstauen – Materialideen für den Innenstoff

Baumwollstoff mit Acryl- und Teflonbeschichtung:

Eigenschaften: Strapazierfähig, luftdurchlässig, schmutz- und wasserabweisend.
Pflegehinweis: Waschen manuell oder in der Waschmaschine bis 30 Grad, hängend trocknen, bügeln bei geringer Hitze auf der unbeschichteten Seite.

Wachstuch (Baumwolle/Kunstfaser):

Eigenschaften: Witterungsbeständig, Fleckenschutz, robust.
Pflegehinweis: Waschen manuell, hängend trocknen, bügeln bei geringer Hitze auf der unbeschichteten Seite.

Oxfordstoff:

Eigenschaften: Reißfest, wasserdicht, haltbar.
Pflegehinweis: Waschen manuell oder in der Waschmaschine bis 30 Grad, hängend trocknen, bügeln bei geringer Hitze auf der unbeschichteten Seite.

Nylon

Eigenschaften: Stabil, haltbar, atmungsaktiv.
Pflegehinweis: Waschen manuell oder in der Waschmaschine bis 40 Grad, hängend trocknen, bügeln bei geringer Hitze.

Die Nähanleitung in Kurzübersicht

  1. Materialauswahl und Zuschnitt
  2. Knopfloch setzen
  3. Stoffe aneinander nähen I
  4. Stoffe aneinander nähen II
  5. Ecken verarbeiten
  6. Wendevorgang und Wendeloch vernähen
  7. Durchzug nähen
  8. Kordel einfädeln und Fadenstopper einsetzen

(Durchschnittlicher Zeitaufwand: 30 Minuten.)

Schritt 1: Materialauswahl und Zuschnitt

Ein kompliziertes Schnittmuster brauchst du für deinen Futterbeutel nicht.
Schneide den Stoff in zwei gleich große Rechteckformen. Je nach Wunschvolumen fallen die Maße unterschiedlich aus. Fange ruhig mit einem Durchschnittswert von 20 x 30 cm an. Die Nahtzugabe für den Rand ist in die Berechnung schon inkludiert.

Schritt 2: Knopfloch setzen

Vorbemerkung: Falls du keine Nähmaschine hast oder ein Modell, dass keine Knopflöcher näht, kannst du diesen Punkt überspringen. Erst ganz zum Schluss gibt es eine Kleinigkeit, die bei deinem Futterbeutel abgeändert werden muss.Oder du nähst das Knopfloch manuell (Zickzackstich).

Deine Nähmaschine kann Knopflöcher nähen, dann gehe folgendermaßen vor:

Setze den Knopflochfuß ein. Entscheide dich für einen passenden Ort auf der Außenseite des Außenstoffs. Das Knopfloch sollte in etwa 2 cm unterhalb der Stoffkante sein und mit etwaigen Motiven harmonieren. Gibt es also kein Muster, sondern ein großflächiges Symbol, solltest du das Knopfloch aus optischen Gründen mittig oberhalb davon platzieren. Nähe ein Loch mit den Maßen 1 x 0,5 cm und schneide es anschließend mittig auf.

Schritt 3: Stoffe aneinander nähen I

Wechsle den Nähfuß der Nähmaschine und nimm alle notwendigen Einstellungen vor. Lege die beiden Stoffstreifen (Innen- und Außenstoff) rechts auf rechts (also die bebilderten Seiten zeigen jeweils nach innen) aufeinander und stecke sie mit Stecknadeln fest.
Nähe zuerst die kurzen Seiten zusammen. Die Naht (Geradstich) läuft etwa einen Zentimeter unterhalb der Stoffkante entlang. Setze die Naht lieber etwas tiefer an, falls die Stoffbahnen nicht ganz exakt zugeschnitten sind. Achte darauf, dass Anfang und Ende verriegelt sind (doppelte oder dreifache Naht am Anfang und Ende), damit sich die Naht nicht wieder öffnen kann. Schneide dann die überschüssigen Fäden ab.

Bearbeitungshinweis: Nähe die kurze Seite mit dem Knopfloch durch. Bei der gegenüberliegenden Seite gibt es eine Besonderheit. Hier bringst du den Karabiner an, mit dem du den Futterbeutel später an deinem Gürtel befestigen kannst. Verbinde zuerst den Karabiner mit einem Gurtband oder einer robusten Schnur. Führe das Gurtband/die Schnur dann mittig zwischen den Stoffstreifen ein. Der Karabiner zeigt nach Innen. Achte darauf, dass das Gurtband/die Schnur weit genug nach außen ragt, damit es durch die Naht fixiert werden kann. Stecke das Gurtband/die Schnur nun mit einer Stecknadel ab und nähe die Stoffbahn zu.

Schritt 4: Stoffe aneinander nähen II

In diesem Schritt nähst du die langen Seiten zusammen.
Drapiere den vor dir liegenden Stoff dafür etwas um. Verschiebe den Stoff so, dass die Nähte der kurzen Seiten nicht mehr rechts und links außen sind, sondern mittig ober- sowie unterhalb der Stoffbahnen.

Zur bildlichen Vorstellung: Der Außenstoff liegt jetzt links von der Mitte, der Innenstoff rechts davon (oder anders herum) und mittig trifft sich die Naht.

Nähe die langen Seiten genauso wie die kurzen mit dem Geradstich und der Verriegelungsnaht zu. Lasse am Ende des Innenstoffs ein kleines Stück (etwa 5 cm) frei. Dieses Stück wird später zum Wendeloch. Wähle den Innenstoff dafür, weil man es dort später nicht mehr sieht.

Schritt 5: Ecken verarbeiten

Nun kommst du zur Bodenform.
Das Ecken modellieren ist vielleicht der kniffligste Schritt, weil man sich den Handlungsschritt plastisch bzw. das Ergebnis räumlich vorstellen muss, um ihn richtig zu verstehen.
Du hast für diesen Schritt zwei Handlungsoptionen:

Variante 1:
Nimm eine der Ecken in die Hand und verschiebe den Stoff zwischen deinen Fingern so, dass die Naht mittig liegt.
Stelle dir ein Dreieck vor. Gehe von der oberen Spitze des Dreiecks (in dieser Spitze entspringt die Naht), ca. 3 cm runter und nähe eine horizontale Linie ab. Zur Erinnerung: Es soll ein Dreieck entstehen. Die Außenkanten erhältst du durch den Stoff, die untere Linie ergibt sich durch die von dir zu setzende Naht. Schneide die Ecke/das Dreieck wenige Millimeter oberhalb dieser Naht ab. Verfahre nun mit jeder der übrigen Ecken gleich.

Variante 2:
Ausgangslage: Die vernähten Stoffbahnen liegen rechteckig vor dir auf dem Tisch. Schneide nun an allen Vier Ecken ein kleines Quadrat in den Stoff hinein (Seitenlänge 3 cm). Pro Quadrat schneidest du den Stoff also um zwei, jeweils 3 cm lange Schnitte ein. Anschließend nähst du die Seitenkanten ab.

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Schritt 6: Wendevorgang und Wendeloch vernähen

Du kannst nun den gesamten Beutel vorsichtig einmal durch die Wendeöffnung ziehen, sodass die Stoffinnenseite wieder innen liegt. Forme die Konturen mit den Fingern noch einmal nach. Nähe die Wendeöffnung anschließend zu. Das kann manuell (Matratzenstich) oder maschinell (Geradstich) geschehen. Da die Naht innen liegend ist, kann man sie von außen nicht sehen. Wichtig ist deshalb vor allem, dass sie hält. Drücke den Innenstoff nach dem Vernähen wieder in den Futterbeutel hinein.

Schritt 7: Durchzug nähen

Variante 1 für einen Futterbeutel mit Knopfloch:
Widme dich in diesem Arbeitsschritt dem Verschluss. Richte zwecks dessen einen Durchzug ein.
Der erste Teilschritt besteht aus dem absteppen einer Naht, die parallel zu der Beutelöffnung verläuft.
Nähe dann auf gleiche Wiese unterhalb des Knopflochs entlang. Beide Nähte verlaufen einmal um den Futtersack herum. Der dazwischenliegende tunnelartige Teil ist der Durchzugskanal.

Variante 2 für einen Futterbeutel ohne Knopfloch:
Falls du Punkt zwei der Anleitung übersprungen hast, bekommt dein Futtersäckchen einen anderen Kordelkanal.
Klappe den Rand des Beutels etwa 2 cm nach außen um. Füge die Kordel sauber unterhalb des Randes ein.
Nähe den umgeklappten Rand an seiner natürlichen Kante mit dem Beutel zusammen. Achte darauf, weder die Kordel noch die gegenüberliegende Seite des Beutels anzunähen! Als Hilfsmittel dient dir zum Beispiel der Nähmaschinenarm.
Setze bei Belieben auch an der oberen Kante eine knapp-kantige Naht. Ebenso wie in Variante 1 führe um deinen Beutel zwei parallel verlaufende Nähte einmal um den Beutel herum.
Falls dir das vorzeitige Einlegen der Kordel zu umständlich erscheint, kannst du den Durchzugstunnel an geeigneter Stelle durchtrennen. Fädele die Kordel dann wie im folgenden Handlungsschritt beschrieben ein.

Schritt 8: Kordel einfädeln und Fadenstopper einsetzen

Piekse das eine Ende der Kordel mit einer Sicherheitsnadel auf. Führe die Nadel in das Knopfloch ein und schiebe sie mit streichenden Bewegungen den Durchzugstunnel entlang.
Löse die Nadel, nachdem du sie durch das Knopfloch gezogen hast.
Ziehe beide Enden der Schnur durch die Öffnungen des Kordelstoppers.
Versehe jedes Schnurende mit einem einfachen Knoten, damit er nicht versehentlich durch den Kordelstopper rutschen kann.
Kürze die Kordel nach Belieben ein.
Schmelze die Schnurenden (nur bei Kunstfaser!) mithilfe eines Feuerzugs an. So franst die Kordel auch bei täglichem Gebrauch nicht so schnell aus.

Futterbeutel

Erweiterungsideen für den Futterbeutel

Die obige Anleitung bezieht sich auf das Grundmodell.
Passe deinen Futterbeutel nach Vorliebe und Individualbedarf weiter an:

  • Größenverstellbarer Schulter-, Brust- oder Hüftgurt mit Schnellverschluss oder alternativem Befestigungssystem
  • Schlaufe oder Clip zur Befestigung am Gürtel
  • Aufgesetzte Tasche, zum Beispiel für den Kotbeuteltransport oder nützliches Zubehör
  • Alternatives Öffnungsprinzip, zum Beispiel: Reiß- oder Klettverschluss, Steckschnalle, Druckknopf, Magnet
  • Reflektoren für bessere Sichtbarkeit bei Nacht
  • Variables Fassungsvermögen und Veränderungen in der Form

Die Vorteile deines Futterbeutels auf einen Blick

Maximale Gestaltungsfreiheit: Indem du deinen eigenen Futterbeutel kreierst, schaffst du ein Unikat. Du kannst selbst entscheiden, wie er aussehen und welche Eigenschaften er haben soll. Dadurch erstellst du dir ein Produkt, das optimal zu deinem Lifestyle passt.

Vielseitige Befestigungsoptionen: Durch die Schnellbefestigung hast du immer einen Futtersnack parat. Das kann im Alltag mit Hund ein großer Vorteil sein.

Pflegeleicht: Besonders praktisch im Umgang mit rohen Hundeleckerlis: Der resistente Innenstoff ist waschbar und nimmt Verschmutzungen nicht sofort an. Damit ist er sogar barferkonform

Universelles Einsatzgebiet: Der Nutzen des Beutels reicht weit über die Möglichkeiten in der Hundeerziehung hinaus. Er kann auch im Umgang mit anderen Tieren in einem gänzlich anderen Kontext zum Einsatz kommen

Leichtes Handling: Der Kordelstopper ist ein komfortables Einhandverschlusssystem. Die runde Grifföffnung ist für den schnellen Zugriff ideal.

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