Fieber Hund

Symptome und Behandlung

Fieber beim Hund kann sowohl auf harmlose als auch auf ernstzunehmende Ursachen zurückzuführen sein. Fakt ist, dass die Temperatur des Hundes im Laufe des Tages schwanken kann. Bis zu einem gewissen Grad ist das Ansteigen der Körpertemperatur also ganz normal. Doch wann genau ist der Punkt erreicht, an dem du medizinischen Rat in Anspruch nehmen musst? Der nachfolgende Beitrag klärt auf!

Kranker Hund mit Thermometer im Mund

Inhalt - Alles im Überblick

Fieber Hund – die Symptome

Diese körperlichen Anzeichen deuten auf Fieber hin:
• Der Hund zittert (sogenanntes Kältezittern)
• Er hat eine erhöhte Körpertemperatur
• Die Ohren, der Bauch und die Innenseite der Schenkel sind auffallend warm
• Die Pulsfrequenz ist erhöht (80 bis 120 Schläge pro Minute wären noch im Normbereich)
• Der Hund wirkt ausgelaugt
• Die Nase ist trocken und warm
• Der Kot ist sehr flüssig/sehr fest
• Der Hund erbricht
• Er leidet unter Appetitverlust
• Der Hund hechelt und atmet schnell
• Er sträubt sein Fell
• Der Hund hat starken Durst
Die Fiebersymptome können einzeln oder parallel auftreten und auch im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen entstehen. Die Symptome können also ganz schön irreführend sein. Erschwerend kommt hin, dass das Fell nach außen isoliert, weshalb der Hundehalter die erhöhte Körpertemperatur seines Hundes selbst bei Berührung oft nicht rechtzeitig bemerkt.

Kranker Hund unter Decke

Hund Fieber - Ursachen

Die Liste der infrage kommenden Ursachen ist lang, da Fieber eine Begleiterscheinung zahlreicher Krankheiten ist.
Die Gründe für Fieber lassen sich zunächst in drei grobe Gruppen unterteilen:
1. Fieber als Krankheitssymptom,
2. Fieber als natürliche Abwehrreaktion und
3. Fieber, das durch äußere Einflüsse entsteht (Hyperthermie).
Das sind die Ursachen im Detail:
• Virusinfektionen (Erkältung, Zwingerhusten, Grippe, Staupe, Parvovirose, Hepatits, Tollwut)
• Bakterielle Infektionen (Leptospirose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Borreliose)
• Parasiten (Giardien, Zecken, Babesien)
• Pilze
• Giftstoffe
• Abszesse/Entzündungen
• Nebenwirkung von Medikamenten (Wurmkuren etc.) und Impfungen
• Tumoröse Erkrankungen
• Autoimmunerkrankungen (Rheuma und Polyarthritis)
• Verletzungen/Operationen
• Knochenmarkerkrankungen
• Als Folge einer Bluttransfusion
• Fieber als Ausdruck einer körpereigenen Stoffwechselreaktion
• Sommerliche Temperaturen
• Körperliche Belastungen
• Nahrungsaufnahme
• Stress

Fierbermessen beim Hund

Körpertemperatur Hund – welche Temperatur ist normal?

Die erhöhte Körpertemperatur ist das eindeutigste Fiebersymptom. Das Fiebermessen ist also die schnellste und sicherste Diagnosemöglichkeit. Doch wie geht das überhaupt?
Die wichtigsten Regeln:
• Bereite dich auf den Ernstfall vor, in dem du ein Fieberthermometer für Hunde kaufst. Dieses zeichnet sich dadurch aus, dass es schnelle Ergebnisse liefert und eine flexible/angewinkelte Spitze hat. Dadurch lässt sich die Temperatur besser ablesen und der Messvorgang ist für den Hund nicht so unangenehm. Tipp: Zur Not tut es auch ein gewöhnliches Fieberthermometer aus der Humanmedizin.
• Du solltest deinen Welpen schon früh ans Fiebermessen gewöhnen. So empfindet er dabei später keinen Stress.
• Falls du mit körperlicher Gegenwehr rechnest, nutze die Hilfe einer Zweitperson. Diese sollte den Hund während des Vorgangs so fixieren, dass es zu keinerlei Verletzungen kommt.
• Während die Messung beim Menschen im Mund, in den Achseln, in den Ohren und auf der Stirn erfolgen kann, sind die Messwerte bei Hunden an diesen Stellen sehr ungenau.
Die rektale Messung verspricht die größte Genauigkeit. So gehst du bei dieser Messmethode vor:
1. Reibe die Spitze des Thermometers mit einem Tropfen Gleitgel, einem pflanzlichen Speiseöl oder mit Vaseline ein.
2. Hebe die Rute an und stecke die metallene Spitze des Thermometers in den Hundepo.
Das Thermometer sollte leicht schräg gehalten werden, um die Innenwand des Darms zu berühren.
3. Ziehe das Thermometer vorsichtig heraus, sobald das Signal ertönt. Die Messdauer kann je nach Modell leicht variieren.
4. Betrachte das Ergebnis und überprüfe, ob es noch im gesunden Rahmen ist.
5. Nutze beim Messen eine Hygienehülle oder desinfiziere das Thermometer nach Gebrauch.
Dein Hund wehrt sich gegen das Fiebermessen oder du hast gerade kein Thermometer parat? Für diesen Fall gibt es eine Methode, mit der du die Körpertemperatur des Hundes durch Ertasten grob einschätzen kannst:
• Lege deinen Handrücken auf ein wenig behaartes Körperareal (Ohren, Innenseite der Schenkel, Schnauze, Pfoten, Bauch). Wenn der Körper eine fiebrige Hitze aussendet, ist sie an diesen Stellen besonders gut zu spüren.
• Betrachte das Zahnfleisch: Bei Fieber ist es rot, trocken und warm.
Hinweis: Diese Technik funktioniert jedoch nur, wenn der Hund schon recht hohes Fieber hat.

Kranker Labrador kuschelt mit Besitzer

Fieber bei Hunden – wann du zum Tierarzt solltest

Während sich der Hund in einigen Fällen zu Hause auskurieren kann, gibt es auch Situationen, in denen er medizinische Hilfe braucht. Das Problem am Fieber ist, dass es seiner Ursache ohne medizinischen Rat nicht sicher zugeordnet werden kann. Außerdem können die Fiebersymptome lebensbedrohlich sein. Der Halter steht jedoch vor dem Dilemma, dass er ohne Diagnose keine geeigneten Behandlungsmaßnahmen (beispielsweise das Verabreichen von Medikamenten) ergreifen kann. Deshalb ist der Gang zum Tierarzt grundsätzlich immer zu empfehlen.
Wenn eine oder mehrere der nachfolgenden Beschreibungen auf deinen Hund zutreffen, solltest aber auf jeden Fall du mit ihm zum Tierarzt gehen:
• Die Temperatur steigt auf über 40 Grad
• Der Patient gehört einer Risikogruppe an (Welpen, vorerkrankte Hunde, Senioren)
• Das Fieber beim Hund hält schon eine Weile an
• Der Hund wirkt teilnahmslos
• Es treten anormale Verhaltensweisen und körperliche Veränderungen auf

Corgi mit Fieber

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